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Ist Superfood wirklich super?

Seit ein paar Jahren sind Superfoods total im Trend. Die ganze Welt ist gefühlt auf dem Superfoodtrip und jeder, der was auf sich hält, isst morgens eine Acai-Bowl oder toppt sein Müsli mit Chia-Samen. Natürlich bin ich als gesundheitsbewusste Bloggerin auch auf diesen Trend aufgesprungen und habe einiges von dem Superfood getestet.

Was ist eigentlich Superfood?

  • Nahrungsmittel, die eine besonders hohe Dichte an Nährstoffen, Enzymen und sekundären Pflanzenstoffen aufweisen
  • Sie sind vollwertige und ganzheitliche Lebensmittel
  • Sie enthalten besonders viele Antioxidantien
  • Die Superfoods werden selten frisch, sondern meist getrocknet, als Extrakt oder als Zutat in funktionellen Lebensmitteln (insbesondere Getränken) angeboten, sehr häufig auch in Kapsel- oder Pulverform als Nahrungsergänzungsmittel. Der Einzelhandel preist bei uns in Deutschland vor allem Goji-, Aronia- und Açaíbeeren, Chiasamen, Matcha-Tee, Maca sowie Moringa an.

Hier eine kleine Auswahl der bekanntesten Superfoods:

Aronia, Acaibeeren, Gojibeeren, Hanfsamen, Chiasamen, Sprossen, Getreidegräser, Wildpflanzen, Kakao, Ingwer, Matcha, Ginseng, Pilze, Moringa, Leinsamen, Amarant, Quinoa, Acerola, Granatapfel, Brennnessel, Heidelbeeren, Nüsse, Grünkohl, Spinat, Chlorella-Algen, Weizen- und Gerstengrassaft (Pulver), Kurkuma u.a.

Sind Superfoods das was sie versprechen?

Angeblich machen sie uns gesund, halten uns schlank, jung und fit. Sie sind angeblich regelrechte Nährstoffbomben und weisen einen hohen Anteil an Vitaminen, Mineralstoffen und Antioxidantien auf. Aufgrund ihrer hohen Nährstoffdichte sollen sie sich positiv auf unsere Gesundheit und Vitalität auswirken. Aber ist das wirklich so, oder sind es nur leere Versprechungen der Lebensmittelindustrie?

Auch ich streue hin und wieder Chia-Samen über mein Müsli oder trinke einen Gojibeeren-Tee und trinke grüne Smoothies mit Leinöl. Ich ging bisher stark davon aus, dass ich mir damit etwas Gutes tue, wenn ich diese ganzen Beeren, Samen und Nüsse zu mir nehme. Mittlerweile bin ich etwas kritischer geworden und habe meine Recherchen wieder aufgenommen, und bin leider nicht mehr ganz so „gehypt“, wie am Anfang. Einige Superfoods habe ich wieder von meinem Speiseplan entfernt und andere wieder aufgenommen. Das Thema ist sehr komplex und es verlangt eine wirklich intensive ernährungswissenschaftliche Recherche über Nährstoffgehalt, Schadstoffbelastung und Wirksamkeit bzw. Wechselwirkung des einzelnen Superfoods.

Echtes Superfood?

Ein wirklich gutes Superfood muss nicht unbedingt ein exotisches oder tropisches Produkt sein, um sein Versprechen zu halten. Viele tropische Produkte haben das Problem, dass sie erhebliche Rückstände von Pestiziden oder andere Kontaminationen aufweisen. Auch sind die Qualitätskontrollen in fernen Ländern andere als hier in Deutschland. Lange Transportwege und der weltweite Boom führten zu überteuerten Preisen und bösen Umweltschäden in den Herkunftsländern (z.B. bei Quinoa).

Mein persönliches Fazit:

Ich kaufe keine überteuerten (exotischen) Beeren und Körner mehr und weiß mittlerweile, dass Superfood ein erfolgreicher Marketing-Trick ist. Der Begriff ist nicht geschützt und jeder darf sein Lebensmittel als Superfood anpreisen.

Ernährungsmediziner sagen dazu: „Die Masche funktioniert laut Ernährungswissenschaftler Seitz so: Zuerst wird ein Lebensmittel so lange analysiert, bis ein paar Inhaltsstoffe gefunden sind, die besonders stark enthalten sind. Gespickt mit ein wenig Warenkunde und einer hübschen Geschichte wird so aus langweiligen Körnern und Beeren Superfood – das sich entsprechend teuer verkaufen lässt. Seitz findet dieses Vorgehen gar nicht verwerflich – schließlich seien die meisten als Superfood angepriesenen Lebensmittel tatsächlich gesund. Es komme aber letztlich auf die Mischung an. „Ein Glas Weizensaft ist sicher gesund, aber ein Apfel zwischendurch wäre auch nicht schlecht.“ Quelle: https://www.dw.com/de/sind-superfoods-wirklich-super/a-18949504

Angela Clausen von der Verbraucherzentrale NRW sieht das ähnlich. Die vielfach hervorgehobenen sekundären Pflanzenstoffe etwa seien zwar gut für den menschlichen Körper. „Wir wissen aber nicht, wie viel man von ihnen wirklich braucht.“ Zudem könnten Verbraucher all diese Inhaltsstoffe auch über heimische Pflanzen aufnehmen.

Heimisches Obst und Gemüse enthält mehr Vitamine und Nährstoffe als exotische Beeren aus unbekannten Herkunftsländern.

Und mal ganz ehrlich, fühlen wir uns tatsächlich viel besser und gesünder, wenn wir exotische Samen zu uns nehmen? Ich kann für mich sagen, dass mir von allen Superfoods die grünen Smoothies mit Bio-Spinat und gesunden heimischen Beeren und ein paar Löffeln Leinöl am besten gefallen. Auch mein Experiment mit Gojibeeren-Tee hat mir Wohlbefinden gebracht. Ich knabbere auch als Nachmittagssnack immer noch Mandeln und Cashewnüsse, aber alles andere ist bei mir durchgefallen. Und echtes Superfood muss nicht aus entfernten tropischen Regionen stammen. Richtiges Superfood wächst bei uns im Garten, wie z.B. Spinat, Petersilie, Brennnessel, Brokkoli, Grünkohl, Walnüsse oder Heidelbeeren.

Grünkohl ist ein heimisches Superfood!

Also, es lohnt sich immer etwas genauer hinzuschauen, was gerade gehypt wird, oft geht es in erster Linie um Marketing und Geldmacherei – auf Kosten der Gesundheit der Verbraucher.

2 Kommentare

  1. Hanuki sagt

    Hallo Sabienes,

    vielen Dank für deinen Kommentar 🙂

    LG
    Hanuki

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