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Schluss mit schlechten Essgewohnheiten! Richtig Essen und gesund bleiben.

Es ist schon irgendwie „paradox“, dass wir Deutschen uns immer mehr um eine gesunde Ernährung kümmern, aber in Sachen Food-Wissen immer noch völlig auf dem Schlauch stehen. Gerade ältere Menschen sind immer noch oft in ihrer traditionellen Esskultur verhaftet und ernähren sich mit fettreicher und schwerer Hausmannskost. Aber auch jüngere Leute nehmen gesunde Ernährung auf die leichte Schulter und folgen ungesunden Trends, weil es cool ist. Grillen bis der Arzt kommt, so wohl der aktuelle Food-Trend. Andere wiederum ernähren sich akribisch vegan und verurteilen Fleischesser, als wären sie Verbrecher. Schon komisch, in welche Richtungen wir uns gerade bewegen. Dabei wäre die gesunde Mitte vielleicht genau das Richtige. Es findet also durchaus ein Umdenken in der Gesellschaft statt, aber es fehlen noch Breite und Tiefe, oder eben die Basics. Essen bleibt auch immer ein Stück Kultur , die uns zu dem gemacht hat, was wir heute sind – das sollten wir nie vergessen.

Auf dem Wochenmarkt einkaufen ist immer ein schönes Einkaufserlebnis und die Produkte schmecken so viel besser.

Wie war es bei mir?

Ich stamme aus einer gutbürgerlichen, pfälzischen Familie, wo zwar jeden Tag frisch gekocht wurde (außer samstags, da gab‘s Tütensuppe), aber doch meistens mit frischem Gemüse, Salaten und Fleisch. Rein vegetarisch gab es bei uns nur, wenn Kartoffelsalat oder Gemüsesuppe auf dem Tagesplan standen. Wobei dann doch meistens noch etwas Speck für den guten Geschmack in den Kartoffelsalat oder in die Suppe gegeben wurde. Man muss wissen: Bei den Pfälzern ist das dann immer noch vegetarisch! Ich bin erst während meines Studiums und nach und nach zur gesunden Ernährung gewechselt. Da ich schon als Kind gerne gekocht habe und ich bestimmt über 50 Kochbücher angesammelt habe, kamen auch immer mehr Ernährungsratgeber und Kochbücher zu bestimmten Ernährungsthemen dazu. Mittlerweile habe ich mir ein ziemlich breites Fachwissen angeeignet, was ich natürlich auch gerne zu Hause umsetze. Mein Mann liebt zum Glück Gemüse, Obst und alles was frisch ist. Er ist kein großer Fleischesser und grillen liegt ihm fern. (Wobei wir auch gar keinen Grill besitzen und auch nicht vorhaben uns einen anzuschaffen). Wenn ich sage: Schatz, heute gibt es eine Buddha Bowl mit Spinat, Quinoa und Avocado, dann ist er hocherfreut. Was für ein Glück!

Buddha Bowl mit Gemüse, Quinoa und Hähnchenbrust.

Als Bloggerin schreibe ich natürlich auch immer wieder gerne über Foodthemen und über gesunde Lebensweise. Einige Beiträge habt ihr vielleicht schon bei mir gelesen? Ich denke, gerade jetzt in der schwierigen Corona-Zeit ist gesundes Essen wieder so wichtig geworden. Auch für die Kinder und gerade für ältere Menschen ist eine ausgewogene Ernährung so wichtig. Wie sagt man so schön: Gesundheit fängt auf dem Teller an.

Möhrenbratlinge mit Kartoffeln, so einfach, aber so gut!

Hier für euch die wichtigsten Basics der gesunden Ernährung kurz zusammengefasst:

Basics für eine gesunde Ernährung:

  • Vielfalt im Kochtopf – Vor allem Gemüse. Es gibt keinen Mineralstoff, keine Vitamine, die wir nicht im Gemüse finden. Dazu noch reichlich sekundäre Pflanzenstoffe und Ballaststoffe. Am Tag sollten wir 400 bis 500 Gramm frisches Gemüse essen. Und nicht immer Tiefkühlerbsen oder Tomaten. Es lohnt sich auch mal andere Gemüsesorten auszuprobieren.
  • Frisch kochen – Es muss nicht immer ein aufwendiges Essen sein. Es reicht, wenn wir ein paar einfache Zutaten besonders schonend im Wok dünsten. Also lieber weg von den veralteten Kochregeln, wie z. B. Gemüse in Wasser weich kochen und dann das Wasser wegschütten. Übliches Kochen zerstört etwa Vitamin C, B1 und B5, Folsäure u.a. zu 50 Prozent. Und die wichtigen krebshemmenden Glucosinolate, z. B. aus Brokkoli, gehen ins Kochwasser über und sind nach dem Wegschütten für immer verloren. Einen Dampfeinsatz gibt es schon für wenig Geld und das Gemüse schmeckt auch gedämpft viel besser. Ich benutze gerne meine Wokpfanne, die wirklich fast jeden Tag im Einsatz ist. Gutes Olivenöl oder Sesamöl in die Pfanne und verschiedene Gemüsesorten dünsten, fertig. Da wird nichts weggekippt oder verschwendet, und das Essen wird nicht totgekocht. Verarbeitete, industriell hergestellte Lebensmittel am besten weglassen, sie haben keinen Nährwert und sind vollgestopft mit ungesunden Zusatzstoffen und versteckten Zuckerarten.
  • Die Qualität der Lebensmittel muss stimmen – Ich esse auch gerne mal Spaghetti Bolognese oder Bratwürste (meine pfälzische Abstammung kann ich nicht immer leugnen), aber auch mal Schinken auf dem Brötchen. Aber wir sollten nie vergessen: Fleisch, welches nur 2,99 Euro das Kilo gekostet hat, kann einfach nichts taugen. Es hat dem Tier viel Leid gebracht und das schmeckt man auch. Also zur gesunden Ernährung, egal ob Fleisch, Gemüse oder Obst, gehört auch immer die Frage, woher kommt das Lebensmittel. Wir geben so viel Geld für Unnützes aus, aber bei Fleisch geizen die meisten Leute. Das werde ich nie verstehen. Wer sich wirklich gesünder ernähren möchte, der sollte regional und saisonal einkaufen. Am besten bio und naturbelassen. Es ist so schön, wenn man seine Lebensmittel auf dem Wochenmarkt einkauft. Das Gemüse schmeckt viel besser und Bio-Fleisch sowieso. Auf dem Markt kann man auch Kindern die verschiedenen Obst- und Gemüsesorten zeigen, die immer so appetitlich aufgereiht sind. So kann man Kinder spielerisch, lehrreich und praxisnah an das Thema Ernährung heranführen.
  • Die soziale Komponente beim Essen – Ja, richtig gelesen! Gesunde Ernährung braucht nicht nur gesunde und nährstoffreiche Zutaten, sondern auch diese emotionalen, sozialen und zwischenmenschlichen Komponenten. Gemeinsame Mahlzeiten, zusammen kochen, erst dann tut gutes Essen unserer Gesundheit wirklich gut. Und besonders für Kinder sind diese gemeinsamen Mahlzeiten extrem wichtig, um sich zu ernährungsbewussten und kochfreudigen Erwachsenen zu entwickeln. So viele Kinder, die immer noch mit Fast-Food (Pizza, Burger, Pommes, Chicken Nuggets usw.) abgespeist werden. Nach dem fettreichen Essen gibt es dann noch was Süßes obendrauf. Diese Ernährungsweise legt dann den Grundstein für fast alle Zivilisationskrankheiten, wie Übergewicht, Diabetes Typ II und Allergien.
  • Stolperfallen vermeiden – Was soll das denn nun heißen? Es gibt ein paar Kochregeln, die man besser wissen sollte, um nicht am Ende doch noch ein ungesundes Ergebnis auf dem Teller zu haben. Zum Beispiel das Öl darf nie zu heiß werden. Pflanzenöle beginnen oft schon bei 130 Grad an zu rauchen. Besser ist es daher ein kalt gepresstes Olivenöl für die Pfanne zu benutzen. Es kann beim Braten und Schmoren bis ca. 180 Grad erhitzt werden. Unterschiedliche Garzeiten sollten beachtet werden. Verschiedene Gemüsesorten haben unterschiedlich lange Garzeiten. Kommt alles auf einmal in den Topf, führt das dazu, dass ein Teil zu weich ist und der andere Teil noch nicht gar ist. Also immer zuerst die festeren Gemüsesorten wie Blumenkohl, Brokkoli, Kohlrabi oder Karotten in den Topf geben. Die weicheren Sorten wie Tomaten, Pilze, Zucchini oder Paprika geben wir später hinzu. So gart das Gemüse gleichmäßig. Gemüse und Salat auch nie in Wasser stehen lassen. Lassen wir den geputzten Salat im Wasser stehen (bis er verarbeitet wird), dann verlieren wir kostbare Vitamine. Also Gemüse unter fließendem Wasser waschen oder direkt das Wasser abgießen.

Natürlich könnte ich jetzt ein ganzes Buch über gesunde Ernährung und noch mehr Ratschläge geben, aber ich denke, ihr wisst worum es mir geht.

Mit ein paar Tricks und ein bisschen Grundwissen, hat man schon sehr viel getan. Wer viel arbeitet und wenig Zeit hat (das Argument höre ich oft) für den habe ich noch folgende Tipps:

  • Suppen, Soßen, Eintöpfe kann man in einer größeren Menge gut vorkochen und portionsweise einfrieren.
  • Auch gesunde Beilagen wie Naturreis, Kartoffeln, Hirse oder Quinoa kann man gut vorkochen, sie halten sich mehrere Tage im Kühlschrank.
  • Tiefkühlgemüse ist immer noch besser als Dosengemüse. Tiefkühlware auf Vorrat kaufen: TK-Fisch und Gemüse sind vom Nährstoffgehalt der Frischware mindestens ebenbürtig.
  • Anstatt abends Chips zu futtern, lieber Nüsse knabbern (ungeröstet, einfach roh).
  • Rezepte und Anregungen könnte ihr z. B. bei den Ernährungs-Docs online  finden.

Trotz der wachsenden Ernährungstrends ist es nicht leicht, aufgrund der Masse an Informationen und mangelnder Orientierungshilfe, den Überblick zu behalten. Ich kann euch nur raten, kauft euch Ernährungsratgeber nach eurem Geschmack und Einstellung. Auch das Internet ist voll von tollen Kochblogs, da ist für jeden etwas dabei: Egal, ob veganes Essen, Vegetarier, Flexitarier (zu denen ich gehöre) oder einfach nur Rezepte für gesundes Essen. Probiert auch mal was Neues aus. Quinoa und Co. klingen erstmal für viele sehr exotisch, hätte ich früher nicht angerührt, aber wenn man sich herantastet, dann findet man schnell den Zugang und ich kann gar nicht mehr ohne.

Ich wünsche euch viel Spaß beim Kochen, beim Ausprobieren oder beim gemeinsamen Familienessen (das wir hoffentlich bald wieder zusammen genießen können). Natürlich könnt ihr auch bei mir Stöbern, ich habe einige Rezepte hier eingestellt, die sich lohnen nachgekocht zu werden.

Gebt mir gerne eine Rückmeldung, ich freue mich!

Eure Hanuki ♥

2 Kommentare

  1. Martina sagt

    Ein schöner Artikel; da bin ich gespannt, welches Rezept du uns als nächstes in deinem Blog zeigst
    Meine Erfahrung:
    Man kann abends auch Möhren knabbern; nervt aber alle im Zimmer

  2. Hanuki sagt

    Liebe Martina, vielen Dank! Es stehen schon ein paar Rezepte in der Startreihe, mal sehen, welches ich zuerst veröffentliche. Ich koche gerade so viele neue Rezepte, dass ich langsam den Überblick verliere. Leider waren bei einigen neuen Rezepten, von irgendwelchen hippen Kochblogs, auch ein paar Nieten dabei, z. B. eine Quinoa-Bowl mit Avocado, Kichererbsen und Spinat. Ist ziemlich durchgefallen. Doch einige haben einen Platz ins goldene Rezeptebuch geschafft. 🙂

    P.S. Ja, möhrenknabbern ist immer noch besser als Flips- und Chipsschaufeln. 🙂

    Liebe Grüße
    Hanuki

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