Anti-Aging, Healthy Aging, Lifestyle and more
Schreibe einen Kommentar

Der Teufel trägt Weiß – Sweet Poison

Ich erinnere mich gerne an meine Kindheit zurück, wo alles noch nicht so überdramatisiert wurde. Weder beim Essen noch bei der Kindererziehung. Wir konnten uns den ganzen Nachmittag rumtreiben und niemand hat hysterisch gezuckt, wenn wir Capri Sonne genuckelt oder Brausestangen geknabbert haben. Trotzdem hatten wir Kinder kein Übergewicht. Bei uns zu Hause wurde nämlich überwiegend frisch gekocht, außer an Samstagen, da wurde fleißig im Garten gearbeitet und es gab für den schnellen Hunger eine Tütensuppe mit Brötchen. Tja, so war das früher. Heute ist alles anders, es wird aus Zeitmangel oft zu Fertiggerichten gegriffen, schnelle Snacks konsumiert unter dem Motto „hauptsache es schmeckt“,  jedenfalls empfinde ich es so.

(Beitrag enthält unbezahlte Werbung, wegen Produktnennungen)

Das große Thema Zucker – worum es eigentlich in meinem Beitrag geht – steht gerade aktuell auf meiner Prüfliste. Ich lese gerade das Buch von Damon Gameau „Voll Verzuckert – That Sugar Book“ und ich bin einerseits schockiert und andererseits froh dieses Buch entdeckt zu haben. Ich habe eigentlich ein entspanntes Verhältnis zu Zucker. Mein Zuckerkonsum ist relativ gering, da ich fast nur stilles Mineralwasser, Früchtetee und Kräutertee ohne Zucker und Kaffee mit Zucker trinke. Hin- und wieder ein Stück Kuchen am Sonntag. Aber meine Entspanntheit ist jetzt etwas aus den Fugen geraten. Denn bei meinen Recherchen bin ich auf die vielen versteckten Zuckerstoffe in normalen Lebensmitteln aufmerksam geworden. Wir, oder die meisten von uns denken also, wir ernähren uns gesund und vernünftig, dabei essen wir täglich Lebensmittel die randvoll mit versteckten Zuckerstoffen sind. Ja, da könnte man denken, die Lebensmittelindustrie hält uns für dumm und verarscht uns nach Strich und Faden. Die Wahrheit ist: Genau so ist es!

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt eine Tageshöchstmenge von 25 (-50) Gramm Zucker. Das entspricht etwa sechs Teelöffeln am Tag.

Aktuelle Statistiken belegen, dass wir Deutschen ca. 35 Kilogramm Zucker durchschnittlich im Jahr verbrauchen. Okay, verglichen mit den Amerikanern (59 Kilogramm) liegen wir noch im Mittelfeld.

Die Folgen:

Die Folgen eines zu hohen Zuckerverbrauchs sind besorgniserregend und sollten wirklich ernst genommen werden: Fettleibigkeit (besonders das viszerale Bauchfett ist gefährlich), Diabetes Typ II, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Gefäßerkrankungen, Fettleber, Karies u.v.a.

Bei Kindern sind die Auswirkungen von Zucker noch viel schlimmer: Die Veranlagung zu Diabetes Typ II wird gesetzt, Adipositas, hohe Blutfettwerte, Bluthochdruck, Mangelerscheinungen (zu wenig Kalzium, Eisen und Vitamin A) sowie Zahnkaries. Auch ADHS soll durch viel Zucker begünstigt werden. Quelle: Pädiatrie Schweiz

„Mit Zucker überfrachtete Lebensmittel rauben Kindern die Erfahrung mit den natürlichen, subtileren Aromen gesunder Kost und begründen Vorlieben, die sich später oft schädlich auswirken. Wir wissen, dass Erkrankungen wie das metabolische Syndrom (Fettleibigkeit, Diabetes und Herzerkrankungen) ganz langsam entstehen.“ Quelle: Aus dem Buch: Voll verzuckert – von Damon Gameau.

Versteckte Zuckerbomben:

  • Fettarmer FruchtjoghurtEin 150-Gramm-Becher kann 24 Gramm Zucker enthalten. Denn in Wahrheit haben fettarme Joghurts oder fettarme Lebensmittel häufig einen höheren Zuckeranteil als die Vollfettvariante (Naturjoghurt).

  • Müsliriegel – Manche Müsliriegel mit getrockneten Früchten, Cerealien, Nüssen, Honig usw. die eigentlich „etwas Gesundes“ suggerieren, enthalten mehr Zucker als Milky Way oder Snickersriegel.

  • Säfte – Zum Beispiel Apfelsaft enthält mehr Zucker als Coca Cola! Und Multivitaminsaft noch mehr.

  • Smoothies – Gekaufte Smoothies enthalten als Basis fast immer Apfelsaft, dreimal dürft ihr raten. Ja, Smoothies enthalten sehr, sehr viel Zucker und sind keineswegs als gesunder Saft zu sehen.

  • Ketchup und Saucen – Zum Beispiel Tomatenketchup: In 100 Milliliter verbergen sich satte 22 Gramm Zucker. Auch bei fertigen Salatdressings versteckt sich sehr viel Zucker.

  • Cornflakes und Frühstückscerealien: Besonders die für Kinder angebotene Frühstücksflocken (Kellogs usw) sind stark gesüßt. Auch Knuspermüslis sind randvoll mit Zucker und so bringen ca. 100 Gramm Knuspermüsli 24 Gramm Zucker.

  • Dosensuppen – Voll mit Zucker.

  • Angeblich gesunde Snacks für Kinder: Fruchtzwerge, Fruchtsnacks, Fruchtriegel, Kindermilchschnitten sind allesamt voll mit Zucker.

Ich könnte jetzt noch viel mehr auflisten (Chips, Rotkohl im Glas, Wasser mit Geschmack, fast alle Fertiggerichte, usw.), aber das würde den Beitrag sprengen. Ich finde es jedenfalls ziemlich besorgniserregend, wie leichtfertig wir Lebensmittel essen oder unseren Kindern geben, die wahre Zuckerbomben sind. Die schlimmsten Zuckerteufel bleiben aber die zuckerhaltigen Getränke. Egal, ob wir Obststäfte aus der Flasche (Fruktoseangriff direkt auf die Leber!!), Energy-Drinks, Aromawasser, Milchjoghurtgetränke, Fertigpulver-Capucchino oder die klassischen Softdrinks trinken.

Flüssiger Krankmacher – egal, ob in der Light- oder Normalversion.

Eine einzige Dose Cola pro Tag erhöht das Diabetesrisiko um 22 Prozent! (European Diabetes Journal) oder nachlesen bei Codecheck.

Zwar kann ein konzentrierter Blick auf die Zutatenliste Aufschluss über den Zuckergehalt geben, doch die Lebensmittelindustrie denkt sich immer neue Wege und Begrifflichkeiten aus, um den Zuckergehalt zu verschleiern.

Zucker versteckt sich häufig hinter diesen Begriffen:

Saccharose, Dextrose, Raffinose, Glukose, Fruktosesirup, Malzextrakt, Gerstenmalz, Honig und Süßmolkenpulver nur einige Beispiele für Begrifflichkeiten, die auf der Zutatenliste zwar nicht unter dem Begriff  „Zucker“ aufgeführt werden, aber dennoch andere Formen von Zucker beschreiben.

Auch unsere Haut leidet unter hohem Zuckerkonsum:

Zu viel Zucker bezeichnet man als Glykation und dabei entstehenden Verbindungen heißen „Advanced Glycation Endproducts“ (AGEs). In unserer Haut sind vor allem das Kollagen und Elastin von der Glykation betroffen. Diese beiden Proteine halten unsere Haut elastisch und straff. Wenn wir aber zu viel Zucker aufnehmen, dann „verkleben“ diese Proteine und führen zu einer Verhärtung der Eiweißstrukturen. Die Folgen: Unsere Haut verliert an Spannkraft und Elastizität. So entstehen mehr Falten und unsere Haut wird fahler. Fakt ist: Essen wir zu viel Zucker, altern wir schneller. Quelle: Projekt-gesund-leben.de

Mein Fazit:

Ich sage ganz klar, es besteht wirklich großer Aufklärungsbedarf in Hinsicht auf die Auswirkungen industriell verarbeiteter Lebensmittel, insbesondere Zucker auf die menschliche Gesundheit. Es ist erschreckend, wie viele Menschen zu ungesund und zu süß essen und trinken, weil ihnen einfach das Bewusstsein bzw. das Wissen zu den Produkten fehlt. Das Fatale ist, dass die Lebensmittelindustrie uns tagtäglich Happy Gesichter in der Werbung zeigt und attraktive Supermütter ihren Kindern im Pinguingang fröhlich Zuckerbomben zum Naschen reicht. Auch, dass die angeblich als gesund deklarierten Obstsäfte und Smoothies (Fruktosebomben) die Leber angreifen und wir mit vermeintlich gutem Gewissen einen halben Liter Multisaft trinken, ist äußerst bedenklich. Es geht hier wirklich um Profit auf Kosten unserer Gesundheit. Und das kann nur passieren, weil wir zu gutgläubig sind oder schlichtweg zu faul sind, um uns über unsere Lebensmittel und unser Essverhalten Gedanken zu machen. Sorry

Ich bin für frühzeitiges Bewusstsein schaffen für gesunde Ernährung. Schon in Schulen sollte das Thema gesunde Ernährung auf dem Programm stehen, damit die Kinder frühzeitig aufgeklärt werden. Auf allen Lebensmitteln sollte eine Ampel aufgedruckt sein. Allen  rate ich stets frisch zu kochen, mit frischem Gemüse und Obst und nur selten Fertiggerichte zu essen. Den Zuckerkonsum langsam zu reduzieren (ja, Zucker macht süchtig) und den Körper „entsüßen“. Ein Ernährungstagebuch führen und die Inhaltsstoffe einzelner Lebensmittel studieren. Gewohnheiten, wie den Nachmittagssnack oder den Sonntagskuchen immer öfters ausfallen lassen.

Es war mir ein Anliegen, dieses Thema noch einmal aufzugreifen. Vielleicht bin ich da etwas dogmatisch, aber ich kann nicht immer nur über „nette“ Sachen schreiben. Wir wollen gut aussehen und lesen deshalb Beauty- und Fashionblogs, daher gehört auch das Thema Ernährung dazu. Wenn wir uns geistig wohler fühlen, körperlich fitter und äußerlich schöner erscheinen wollen, dann müssen wir uns informieren (vielleicht auch mal Ernährungsratgeber lesen). Lebenskraft, Schönheit und Zufriedenheit entstehen nur in einem gesunden Körper.

Wenn wir unseren Körper lieben, dann geben wir ihm was er wirklich braucht.

Wenn ihr euch jetzt fragt, wie ich damit umgehe, dann sage ich ganz ehrlich, ich bin auch nicht perfekt. Ich esse auch gerne mal ungesundes Zeug z. B. Tortilla-Chips oder Brownies, aber ich genieße diese Dinge selten, und wenn, dann zelebriere ich sie mit Genuss. Um dann wieder ein paar Wochen zu verzichten. Ein glückliches Leben können wir nur in einem gesunden Körper führen.

Hier findet ihr gute Tipps, wie man eine Entzuckerung schafft – Eat Smarter

Wie haltet ihr es mit eurem Zuckerkonsum?

Hanuki ♥

Was meinst Du? Bitte schreibe hier Deinen Kommentar.