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Dresscode für das Büro – Lieber overdressed oder doch lieber Öko-Schlappen?

Heute geht es in meinem Beitrag um die Frage, ob man besser overdressed zur Arbeit geht oder besser underdressed? Ich mag es eigentlich (schon immer) mich schick anzuziehen, auch wenn ich manchmal komische Blicke in meinem Umfeld ernte. Vielleicht ecke ich damit bei dem ein oder anderen ein wenig an, aber ich fühle mich gut gekleidet einfach wohler in meiner Haut.

(Beitrag enthält Werbung und Verlinkungen – unbezahlt)

Aber was ist angemessene Kleidung im Büro?

Eigentlich ganz klar: Wenn wir auf der Arbeit sind, kleiden wir uns häufig anders als wenn wir zu Hause sind. Das hat verschiedene Gründe. Vor allem in der Banken- und Versicherungsbranche, aber auch bei Stadtverwaltungen oder Bürgerbüros wird mehr Wert auf angemessene Kleidung gelegt, als in handwerklichen Berufen. Es geht also um den repräsentativen Charakter. Ich habe in meinem Job viel Kundenkontakt und daher ist es wichtig, dass ich nach außen Wertschätzung, Kompetenz und Seriosität vermittele. Außerdem muss ich meinen Arbeitgeber (Unternehmen) nach außen würdig vertreten. Daher kann ich nicht nach Lust und Laune meine Klamotten auswählen. Gerade im Kundenkontakt erwartet man eine fachmännische Beratung und ein/e Berater/in die/der Kompetenz ausstrahlt.

Daher werden Dresscode-Fehler als ein Zeichen mangelnder Wertschätzung interpretiert – oder man wird nicht ernst genommen. Sitzt ein Berater in Schlabber-T-Shirt und Jogginghosen vor einem Kunden, dann werden automatisch falsche Schlüsse über dessen Kompetenz gezogen. Und das Unternehmen, welches er/sie vertritt, wird ebenfalls in Zweifel gezogen und das Geschäft oder Vertrag kommt vielleicht nicht zustande.

Angemessene Kleidung vermittelt:

  • Mehr Aufmerksamkeit für das, was wir zu sagen haben
  • Mehr Wertschätzung, Kompetenz und Qualität nach außen
  • Kollegialität
  • Vorbildfunktion
  • Kompetenz
  • Dynamik und Eigenmotivation
  • Selbstbewusstsein

Warum ist das so wichtig?

Nun, sogenannte Dresscode-Fehler sind immer ein Zeichen dafür, wer wir sind – und noch wichtiger, wer wir sein wollen. Die Briten sagen dazu: Dress for success, also: Kleide dich so, wie du wahrgenommen werden möchtest und sei vor allem authentisch.

Immer wieder begegnen mir Menschen in meinem Umfeld, die sich anscheinend kein bisschen darüber Gedanken machen. Ja, ihr sagt jetzt bestimmt, jeder so wie es ihm gefällt. Da gebe ich euch vollkommen Recht, jeder soll sich so kleiden wie er möchte, aber es gibt nun mal Anlässe, da erwarte ich einen gewissen Stil. Im Restaurant, im Theater, im Büro oder wenn ich auf Reisen bin. Nicht jeder muss gleich ein Fashion-Victim sein oder von Kopf bis Fuß in Designermode gekleidet sind, es geht mir um die Signalwirkung, denn mit der Kleidung senden wir immer Signale aus. Nachlässige Kleidung vermittelt nun mal eine gehörige Portion Gleichgültigkeit, und dies trifft immer die Personen im dazugehörigen Umfeld. Wer in der Masse möglichst unauffällig mitschwimmen möchte, sollte sich an den Kollegen orientieren. Dann macht man gegebenenfalls mit Jeans, Pullover und sauberen Sneakers nichts falsch. Dies ist ein „geht-immer-Outfit“ und erzeugt bei den meisten ein Gefühl von Zusammengehörigkeit.

Die häufigsten Dresscode-Fehler bei Frauen im Büro:

Ich wundere mich stets, wie gerade Frauen in sozialen Berufen oft keinen Wert auf schicke Kleidung legen. Vermutlich hat sich das veraltete Bild der Birkenstocktragenden-Öko-Sozialarbeiterin in selbstgestrickten Schlabberpullovern in deren Selbstbild verankert und sie wollen damit ihre weltverbessernde Mission zur Schau tragen? Ich weiß es nicht. Auch wir Sozialarbeiter, Sozialpädagogen oder auch alle anderen, die einer geregelten Arbeit mit Kundenkontakt ausüben, sollten guten Stil wahren.

Das ist nicht immer einfach. In der heutigen Zeit haben besondere Mischformen im Joballtag Einzug gehalten. Da werden in den oberen Etagen Krawatten weggelassen, Sneakers zum Anzug getragen, Kapuzenpullis zum Faltenrock, hohe Schuhe zu Momjeans. Das führt leider dazu, dass man versucht verschiedene Stile in neue Kategorien zu ordnen: Basic Business oder Business Casual usw. Puh. Wer blickt da noch durch?

Die Lösung – Schicke Lässigkeit

Wir brauchen, eine neue Lässigkeit, die zugleich schick und seriös rüberkommt, aber auch eine gewisse Seriosität ausstrahlt.Stilempfinden fällt leider nicht vom Himmel, auch ich musste mich im Laufe meines Älterwerdens immer wieder neu ausrichten. Dresscodes haben sich in den letzten Jahren sehr gelockert, aber einige haben vermutlich noch nicht den richtigen Dreh raus. In kaufmännischen Berufen oder in Banken kann man mittlerweile auf Hosenanzüge und Businesskleidung verzichten, weil sich zunehmend die konservativen Kleidervorschriften gelockert haben. Herren können ihre Krawatte zu Hause lassen, Frauen können bunte Kleider tragen, hauptsache gepflegt und geschmackvoll.

Natürlich können wir unsere individuelle Unabhängigkeit, unsere Persönlichkeit und Kreativität zeigen, indem wir verstaubte Kleiderkonventionen missachten, aber ein gewisses Stilempfinden wäre dennoch wünschenswert. Auch wenn Facebook-Chef Zuckerberg immer Jeans, Schlabbershirt und Sneakers trägt, heißt das noch lange nicht, dass wir damit auch in unserem Arbeitsfeld die richtige Botschaft aussenden.

Stilberatung, Stylingtipps gibt’s überall:

Vielleicht sollten Arbeitgeber, Unternehmen und Behörden ihre Mitarbeiter zum Thema „Stilberatung“ wieder schulen? Wäre eine Möglichkeit, ohne gleich den Zeigefinger anzuheben. Aber Unsicherheiten in Stilfragen kann man heutzutage auch einfach und bequem im Internet bekämpfen. Ganz viele Online-Magazine zeigen Outfitinspirationen und Stylingtipps für alle Gelegenheiten. Hunderte von Online-Shops, aber auch Warenhäuser wie Peek & Cloppenburg bieten preisgünstige Business-Mode für Büro und Arbeit an.

Stilexpertin Linda Kaiser sagt zu diesem Thema:

Das Recht auf stilistische Extravaganzen muss man sich erarbeiten“, sagt Linda Kaiser, die Manager in Stilfragen coacht und im Vorstand der Deutschen Knigge Gesellschaft sitzt. „Eine Abweichung von der Konvention zeugt entweder von einem sehr hohen Sozialstatus oder von Ahnungslosigkeit.“ Die klassischen Business-Uniformen schützten viele Menschen vor ihrem mangelnden modischen Geschmack. „Business Casual ordentlich umzusetzen ist eine große Kunst. Viele missverstehen es als Aufforderung, sich gehen zu lassen“, sagt Kaiser. Die Deutschen hätten einen schlimmen Hang zur Bequemlichkeit.

Quelle: https://www.welt.de/wirtschaft/article155903618/Warum-viele-Kollegen-so-schlecht-angezogen-sind.html

Die schlimmsten Dresscode-Fehler

Egal ob bei Männern oder bei Frauen, es gibt einige Dresscode-Fehler, die geradezu universell sind: Zu viel nackte Haut! Das gilt insbesondere für Ausschnitte, Dekolletees, Beine und Füße. Ich habe schon öfters darüber geschrieben, und es stört mich tatsächlich immer wieder, wenn ich von Kollegen/innen die nackte Schulter oder bei Männern die nackten Knie und Füße sehen muss. Was müssen erst die Kunden über eine Beraterin denken, die mit nackten Schultern und kurzen Hosen wir ihnen sitzt? Zumindest strahlt sie wenig Kompetenz aus.

Ebenfalls zu vermeiden, sind sichtbare BH-s unter hellen Oberteilen und nicht formgebende BHs. Beides ein No-Go. Auch überladender Klimperschmuck, übergroße Ohrringe, viel Strass und gepaart mit Leo-Print können schnell billig und unseriös wirken – gerade, wenn es sich um Modeschmuck handelt. Ich empfehle sparsame Verwendung von Schmuck und Accessoires.

Auch als Paradiesvogel aufzutreten ist keine gute Idee und könnte bei den Kollegen zu Distanz führen. Noch schlimmer wäre es, mit dem Trainingsanzug oder mit Jogginghosen zur Arbeit zu kommen. Ein solches Outfit könnte für andere als Zeichen mangelnder Wertschätzung wahrgenommen werden.

Für Chefs gilt, je höher die eigene Position, desto konservativer und angemessener sollte die Kleidung sein. Wer zu lässig gekleidet ein Unternehmen führt, geht das Risiko ein, nicht ernst genommen zu werden oder bei Geschäftspartnern einen schlechten Ruf zu bekommen.

Fazit – Kleider machen Leute.

Wie bereits gesagt, ich gehe lieber ein bisschen overdressed ins Büro. Das war schon immer mein Motto. Vielleicht lag ich auch schon mit meinen Outfits daneben, das kann gut sein. Jedoch gehe ich nie mit ungepflegter (und ungebügelter) und zu freizügiger Kleidung ins Büro. Da bin ich sehr eigen. Natürlich gibt es auch keinen einheitlichen Büro-Look, jeder sollte für sich seinen eigenen Stil finden. Wichtig ist nur, gut sitzende Kleidung ist das A und O, um einen ordentlichen Eindruck zu hinterlassen. Wer unsicher ist und Hilfe benötigt, kann auch eine professionelle Stilberatung buchen, die es mittlerweile in jeder Stadt gibt. Auch gibt es mittlerweile Stilcoaching-Kurse bei der VHS und auch Online-Kurse. Aber eines steht fest, wir kommunizieren mit unserer Kleidung – und der erste Eindruck zählt immer.

Outfit mit Midirock, Bluse und Rolli. Ein typisches Büro-Oufit für mich.

Wie seht ihr das?  Mögt ihr es lieber over- oder underdressed? Welche Modesünden bei der Arbeit könnt ihr nicht ausstehen? Wie sieht es in eurem Joballtag aus?

Was meinst Du? Bitte schreibe hier Deinen Kommentar.