Stehen bleiben, die schönen Farben des Herbstes in sich aufsaugen, lauschen, riechen…das Glück der einfachen Dinge liegt so nahe.
„Being away“-Phänomen nennen Umweltpsychologen den nachgewiesenen wohltuenden Effekt, den der Wald auf Seele und Körper hat. Ein Ausflug in die Natur ist eine Wohltat für Körper und Seele. Was wir schon lange ahnten, ist inzwischen auch wissenschaftlich erwiesen. Besonders Wälder lösen im menschlichen Organismus eine ganze Reihe positiver Effekte aus.
In unserem stressigen Alltag, mit Smartphones, Meetings, Computern, Terminen und Dauerstress bleiben unsere Seele und unser Körper oft auf der Strecke. Wir fühlen uns nach einer arbeitsreichen Woche ausgelaugt, müde und energielos. Viele leiden sogar unter diversen Zivilisationskrankheiten, an Dauerstress, Bewegungsmangel, Übergewicht, Antriebslosigkeit oder Energiemangel. Dabei gibt es Hilfe, kostenlos und um die Ecke!!!
Ich rede hier von einem Waldspaziergang. Kaum etwas eignet sich so gut zum Krafttanken und zum Abschalten wie ein Spaziergang im Wald. Er macht den Kopf frei, beruhigt den Puls, erfrischt und belebt uns mit Energie.
Schon als Kind wurde ich von meinen Eltern sonntags zum Spazierengehen in den Wald geschleppt. Es war (meistens) aber keine Qual für mich. Ich liebte den Wald, mit seinem schönen Licht- und Schattenspiel und der frischen Waldluft. So ist es auch heute noch. Wenn es mir seelisch schlecht geht, wenn ich energielos bin, Stress oder Sorgen habe, oder einfach nur joggen möchte, dann fahre ich schnell in den Wald.
Einen ganz besonders intensiven Zugang zur Natur fand ich durch das Wandern. Das Wandern habe ich durch meinen Mann kennengelernt. Zunächst etwas ungewohnt und auch etwas kritisch betrachtet (Igitt, Funktionskleidung), doch nach der ersten Wanderung war ich überzeugt, wandern ist nicht „old school“, es ist toll!! Bereits nach kurzen Strecken durch den Wald merke ich, dass ich mich frisch und energiegeladen fühle. Dieses tolle Gefühl hält meistens die folgenden Tage noch an.
Dr. Rainer Brämer Natursoziologe) sagt: „Erst seit sich in Langzeitstudien die Indizien für krankheitspräventive Effekte des Ausdauergehens häufen, nimmt sich die Medizin mehr und mehr des Themas an. Dabei erweist sich Wandern als geradezu ideales Breitbandtonikum für die Vorbeugung und Therapie fast aller Zivilisationskrankheiten.“
Bisher sind es nur Vermutungen, doch die Forscher gehen davon aus, dass unter anderem sogenannte Phytonzyden eine Rolle dabei spielen könnten: Pflanzen bilden diese Substanzen, um sich vor Krankheitserregern und Schädlingen zu schützen. Spaziergänger im Wald atmen Phytonzyden ein und profitieren möglicherweise von dem positiven Effekt auf den Körper, die Seele und das Immunsystem.
Dr. Rainer Brämer (Bildungs-, Naturwissenschafts- und Natursoziologe) schreibt auf seiner Homepage www.wanderforschung.de:
„Danach ist unbestritten, dass schon ein Spaziergang durch eine grüne Parklandschaft oder gar nur Bilder mit ansprechenden Naturmotiven in hohem Maße stressentlastend wirken. Bewohner begrünter oder grünflächennaher Wohnbezirke bleiben auf Dauer gesünder, können ihre persönlichen Probleme besser lösen, haben bessere Kontakte zu ihren Nachbarn, begegnen ihren Familienmitgliedern seltener mit Aggressionen und werden seltener kriminell – und zwar unabhängig vom sozialen Status.Kinder, die in eine grünere Umgebung ziehen, verbessern ihre geistigen Leistungen signifikant. Ein Aufenthalt im Grünen hat für junge Menschen mit
Aufmerksamkeits-Defizit-und/oder Hyperaktivitäts-Syndrom kurzfristig eine ebenso entlastende Funktion wie das Standardmedikament Methylphenidat (einschlägiger Handelsname Ritalin)….“
Fakt ist, wir Stadtmenschen verlieren immer mehr den Kontakt zur Natur und dadurch zu uns selbst.
Für mich muss es keinen wissenschaftlichen Beweis geben. Ich fühle nach jedem Waldbesuch den positiven Effekt in meinen Körper und meinen Geist. Ich bin sogar so verrückt, dass ich mich manchmal an Bäume lehne (ich wollte jetzt nicht „umarmen“ schreiben!!) und mich direkt mit Energie aufladen lasse. Keine Tablette und keine Medizin können so eine natürliche Energie herstellen.
Also: Ich bin dann jetzt mal weg….Bäume umarmen! 🙂
Probiert es doch mal wieder aus…und schreibt mir von euren Eindrücken.