Ich habe ein paar schockierende Wahrheiten für euch: Der Film Terminator und Nenas Hit „99 Luftballons“ erschienen 1984 – also vor 32 Jahren!! Oder die Einführung des Euro vor 17 Jahren, und Michael Jackson ist schon vor 7 Jahren gestorben. Wahnsinn, oder?? Kaum trottet man so durch seinen Alltag, schwupps ist schon wieder ein Jahr vergangen. Aber habt ihr auch das Gefühl, die Zeit vergeht immer rasanter, je älter wir werden?
Die Wissenschaft sagt: Der Grund für die beschleunigte Zeitwahrnehmung im Alter ist die Abnahme der neuen Eindrücke innerhalb einer Zeitspanne. Denn wenn wir jung sind, erleben wir viel mehr Neues, als in unseren älteren Jahren. Irgendwie ist das doch paradox: Gerade dann, wenn man wenig Neues erlebt hat, fühlt es sich so an, als sei die Zeit besonders schnell vergangen. Ein eintöniger Arbeitsalltag, an dem man nur Routinekram erledigt, abends immer im gleichen Supermarkt in der falschen Warteschlange steht, scheint manchmal ewig zu dauern. Am Abend wundern wir uns, was wir eigentlich den ganzen Tag gemacht haben.
Wir haben alle mittlerweile einen dicken Rucksack an Lebenserfahrungen auf dem Rücken und es kommen immer weniger neue hinzu. Unser Alltag besteht aus Routinetätigkeiten und Alltagsritualen, diese erledigt man oft unbewusst und unbemerkt. Und am Ende des Tages bleiben daher weniger nachhaltige Erinnerungen zurück und das führt zum beschleunigten Zeiterleben im Alter.
Aber es gibt Tipps, wie wir aus dieser Zeitfalle wieder herauskommen:
- Etwas Neues Lernen
Als Kind lernen wir ständig etwas Neues dazu, ob in der Schule oder beim Spielen. Daher ist es wichtig, auch im Erwachsenenalter immer etwas Neues zu lernen oder erleben. Das wirkt jeder Alltagsroutine entgegen. Egal ob Tango tanzen, Klarinettenspielen lernen, Schwedisch lernen oder sich anderweitig intensiv mit einem neuen Thema beschäftigen – Hauptsache, aktiv werden.
- Die Routine verlassen
Da muss ich nicht viel erklären. Wenn wir berufstätig sind, hat uns die Routine fest im Griff. Unter der Woche (fast) immer das gleiche Ritual: Um 6.30 Uhr aus dem Bett quälen, duschen, Kaffee kochen, Frühstück, zum Bus rennen (immer), arbeiten, einkaufen, Hausarbeit, kochen, fernsehen und dann um 22.30 Uhr ins Bett. So, oder so ähnlich sieht ein Wochenarbeitstag bei mir aus. Hilfe!!!
Da hilft wirklich nur raus aus dem Trott!! Es ist daher gut, wenn wir aus dem bequemen Alltagstrott hin und wieder ausbrechen, neue Türen öffnen und neue Wege einschlagen. Auch wenn es uns Überwindung und vielleicht Anstrengung kostet, aber das gehört wohl zum Verlassen der Komfortzone dazu. Diese neuen Herausforderungen tragen wesentlich dazu bei, dass wir uns weiterentwickeln, unseren Horizont erweitern und neue Perspektiven kennenlernen – und dies führt zu neuen Eindrücken und weniger Alltag.
Also Kinder, morgen früh einen anderen Weg zum Büro einschlagen, oder mit dem Rad fahren, nach der Arbeit mal wieder ins Kino gehen, in der Mittagspause mal im Park spazieren gehen …usw.
- Achtsamkeit in allen Bereichen
Wer in seinem Leben mehr Achtsamkeit übt, lebt bewusster im Hier und Jetzt – genauso wie Kinder das tun. Mit Achtsamkeit durchbrechen wir unsere Alltagsroutine. Es ist eine Fähigkeit, die wir uns wieder angewöhnen können. Ich habe bereits in einem anderen Beitrag (schau hier) darüber geschrieben, wie wichtig es ist, die kleinen Dinge unseres Alltags bewusster wahrzunehmen. Schau dich um, es gibt so viele schöne „Kleinigkeiten“, die es Wert sind beachtet zu werden: Eine schöne Blume, ein schöner Baum, ein Kind mit niedlicher Mütze, ein wuscheliger Hund, ein nettes Gespräch mit der Nachbarin im Treppenhaus, ein Kompliment an die nette Kassiererin für ihr tolles Tattoo, ein nettes „Tschüs“ zum Busfahrer….und…und…und Diese Achtsamkeit im Alltag können wir üben und schon haben wir wieder das Gefühl, intensiver gelebt zu haben.
Ein weiteres Zeitungeheuer, welches sich in unsere Alltagsroutine geschlichen hat, ist das Smartphone. Es ist ein gemeiner Zeitfresser und wir verlieren durch unser ständiges Glotzen auf das Ding, die wahren und wichtigen Dinge im Leben. Also legt euren Zeiträuber abends mal zur Seite, schaltet es aus und kuschelt mal wieder intensiv mit eurem Liebsten! Oder Hundi, oder wer sonst gerade zur Verfügung steht 🙂 Und schon erleben wir wieder wichtige und intensive Zeit. Denn je mehr Neues und Emotionales wir erleben, desto mehr prägt es sich im Gedächtnis ein – und desto länger wirkt ein Zeitraum im Nachhinein.
Geht es euch genauso? Wie entkommt ihr der Alltagsroutine? Ich bin gespannt auf eure Tipps.