Die letzten Wochen waren wirklich eine kleine Herausforderung für mich. Ein anstrengender und emotionaler Umzug in unser neues Heim haben Spuren von Erschöpfung und emotionalem Stress hinterlassen. Und tatsächlich steht ein Umzug auf der Liste der „kritischen Lebensereignissen“.
Wikipedea: „Ein Kritisches Lebensereignis ist ein Ereignis, das die bestehende Lebenssituation einer Person verändert und sie zu Maßnahmen der Bewältigung und Anpassung zwingt.“
Ich hätte wirklich nicht gedacht, dass mich der Umzug aus meinem seit über 12 Jahren gewohnten Umfeld nachträglich so belasten würde. Wenn ich nun nach der Arbeit an der Bushaltestelle abseits meiner gewohnten Haltestelle stehe und die Linie 18 an mir vorbeifährt, dann schießen sofort Tränen in meine Augen. Mit den Händen wedelnd stehe ich dann da und kämpfe mit einem unterdrückten Heulkrampf. Die Linie 18 war die letzten 10 Jahre MEINE Linie, sie fuhr mich (fast) jeden Tag ins Büro in die Stadt und wieder nach Hause. Einige Fahrgäste kannte ich bereits vom Sehen, da sie auch immer an derselben Haltestelle ausstiegen. Der italienische Vater mit seinen kleinen Töchtern, die Raucherfrau mit einer Tüte voller Pfandflaschen, die russischen Damen, die sich immer so nett unterhielten, eine ältere Dame mit Riesenrucksack und Bärchenanhänger oder die junge Frau ohne Hose usw. Erst jetzt im Nachhinein spüre ich, wie sehr das gewohnte Umfeld mit all seinen kleinen Dingen und Menschen mir ein Gefühl der Geborgenheit gab. Und nun ist alles anders. Neues Heim, fremde Umgebung und noch keine Menschen, die mir ein Gefühl von Heimat vermitteln.
Dann kam in der neuen schicken Wohnung (naturnah) noch andere Katastrophen (mit acht Beinen) dazu. Nicht nur, dass ich unserem alten Heim hinterhertrauerte, obwohl ich dort kein richtiges Badezimmer hatte und es überall durch die alten Fenster und Flügeltüren zog wie Hechtsuppe, war es mein lieb gewonnenes Zuhause! Es gab mir Geborgenheit und Sicherheit. Nun haben wir dicke Spinnen, die überall Einlass in unser neues Heim suchen. Und diese grässliche achtbeinige Invasion führte bei mir zu hysterischen Heulkrämpfen und Zweifeln. Bisher war ich Spinnen gegenüber immer freundlich gesonnen, aber ab 5 Zentimeter Durchmesser ist auch mein Nervenkostüm empfindlich gestört. Zudem kam, dass ich wirklich Angst bekam, dass mein liebster Mann bald das Weite suchen könnte, weil die Frau eine ausgewachsene Spinnenphobie entwickelt hat und auch sonst nicht mehr ganz richtig tickte. haha Ich war wirklich die letzten Tage ein Jammerlappen vom Feinsten. Mein seelisches Gleichgewicht war irgendwie aus den Fugen geraten. Ein Mini-Anlass, und schon flossen selbstmitleidige Tränen.
Warum berichte ich euch von meinen kleinen Verstimmungen, die vielleicht ganz normal sind? Es geht heute um die Macht unserer Gedanken.
Ich musste mich nach all dem Stress, den ich mir vor allem selbst geschaffen habe, wieder neu sortieren und mich fragen, was soll das?? Ich weiß sehr genau, kein Gefühl bleibt für die Ewigkeit – es sei denn, ich halte daran fest. Das Festhalten an unliebsamen Gefühlen geht ganz schnell. Sobald wir mal die Negativ-Gedankenmaschine angeschmissen haben, kommen immer mehr Drama-Ereignisse hinzu. Mit einem niedrigen Energielevel ziehen wir automatisch Ereignisse an, die ebenfalls in einem niedrigen Energiebereich liegen. Das ist das Gesetz der Anziehung.
Das Problem ist, unsere Gedanken sind unglaublich mächtig, sie erschaffen nämlich unsere Realität. – You create your own Reality! Sagte schon Seth (aus den Büchern von Jane Roberts). Sie beeinflussen unsere Gefühle, unsere Gedanken, unsere Wahrnehmung, unser Verhalten und folglich unser Leben. Es entsteht eine Art selbsterfüllende Prophezeiung: Wir stolpern tatsächlich von einem negativen Ereignis ins nächste, weil wir mit unserem negativen Denkmuster in Situationen geraten, die unsere negativen Gedanken wiederspiegeln.
Wie ihr seht, bin ich auch nicht immer in meiner Mitte. Mein seelisches Gleichgewicht gerät auch öfters mal aus den Fugen. Das ist ganz normal und jede Krise geht irgendwann vorbei, egal, ob es eine große oder eine kleine Krise ist. Wichtig ist nur, dass wir uns annehmen, mit all unseren Sorgen und Gedanken. Wenn wir für uns selbst sorgen und achtsam annehmen, was gerade ist, dann gelingt es ganz gut, Dinge zu bewältigen. Wenn wir das Jammertal verlassen haben, dann können wir unseren Fokus wieder auf neue Ziele, neue Perspektiven, neue Chancen und Möglichkeiten richten. Und nicht vergessen, manche Dinge einfach mit Humor und Leichtigkeit nehmen, dann kann uns auch eine Spinne nicht mehr aus der Fassung bringen.
Wie bewältigt ihr eure kleinen und großen Krisen? Schreibt mir gerne einen Kommentar…
Liebe Grüße
eure Hanuki ♥