Unser Verstand plappert den ganzen Tag von morgens bis abends. Wir sind vollgestopft von wichtigen und unwichtigen Informationen. Radio, TV, Smartphone, Gespräche, Telefonate, Meetings usw. überlasten unseren Geist jeden Tag aufs Neue – und das macht uns oft unbewusst Angst und Stress. Manchmal merken wir gar nicht, dass wir innerlich von der Informationsflut gestresst und ausgelaugt sind. Anstatt unserem Geist aber abends oder am Wochenende die nötige Ruhe zu geben, überfluten wir ihn weiterhin mit mehr Reizen (Fernseher, Social Media).
Stress ist Gift für unser Gehirn und unseren Körper
Unser Geist ist ein wunderbares Geschenk und wir sind innig mit ihm verbunden. Ist er aber überlastet und gestresst, dann gibt er den Ton an. Ihr kennt es bestimmt, wenn wir von unangenehmen Gefühlen geradezu überwältigt sind. Wenn wir uns vor negativen Gedanken nicht mehr konzentrieren oder schlafen können. Es ist kein Wunder, denn Wissenschaftler (Quantenphysiker) haben herausgefunden, dass wir jeden Tag im Schnitt 60.000 Gedanken haben – und davon sind gerade mal 3 % positiv. Durch regelmäßiges Meditieren lernen wir innere Ruhe zu finden.
Forschung über Meditation
Die erste Forschung über Meditation wurde von Dr. Herbert Benson durchgeführt. Er sagte, wir befinden uns immer im Kampf oder Flucht Modus. Unser vegetatives Nervensystem entscheidet über Entweder – oder! Entweder unser Sympathikus ODER Parasympathikus ist aktiv. Entweder liegt unser Schalter auf innere Ruhe oder auf hochfahren. Und wie wir wissen, haben wir keinen direkten Einfluss auf unser vegetatives Nervensystem, aber indirekt schon: Meditation schaltet die Kampf-Reaktion ab. Wenn wir also meditieren, stimuliert dies unseren Parasympathikus, und wir können wieder entspannen. Und dies heilt unseren Geist und Körper! Auf der einfachsten Ebene lindert Meditation also Stress.
Was können wir tun, um wieder innere Ruhe zu finden?
Wenn wir morgens aufwachen, duschen wir oder nehmen ein Bad, um uns von dem Schmutz des letzten Tages zu befreien. Aber wenn wir morgens schon wieder den Fernseher anschalten, uns die neuesten Horrornachrichten auf dem Laptop anschauen, das Radio uns von destruktiven Ereignissen berichtet, dann nehmen wir bereits am Morgen wieder den Stress der ganzen Welt in uns auf. Dann ist zwar der Körper rein, aber unser Verstand ist bereits wieder voll mit Stress. Was viele nicht wissen, Geist und Körper sind miteinander verknüpft, und wenn unser Geist rein und ruhig ist, dann ist auch unser Körper ruhig und heil. Außerdem sind wir wesentlich ausgeglichener und konzentrierter, wenn wir einen klaren Geist haben. Wir haben Platz für inneren Frieden und Ausgeglichenheit.
Den Tag in Ruhe beginnen!
Ich frühstücke daher morgens immer in Ruhe. Ich nehme mir bewusst eine halbe Stunde Zeit, nur für das Frühstück. Nebenbei lese ich ein Buch oder eine Zeitschrift und genieße meinen Start in den Tag. Natürlich könnte ich das Frühstück ausfallen lassen und im Büro schnell etwas hastig essen, aber das würde mir überhaupt nicht bekommen. Weder meinem Körper noch meinem Geist. Ich brauche die Ruhe am Morgen, um Kraft für einen anstrengenden Arbeitstag zu haben. Somit kann ich innere Ruhe bewusst selbst herbeiführen und ich achte darauf, dass dies immer im Gleichgewicht bleibt. Siehe auch meinen Beitrag zum Thema Morgenrituale, warum sie so wichtig sind.
Mit Meditation können wir wieder Kontakt mit unserem inneren Wesen aufnehmen
Gerade in der heutigen Zeit sind viele Menschen Lichtjahre von ihrem inneren Wesenskern, unserem Kernbewusstsein, welches in spirituellen Traditionen auch Seele genannt wird, entfernt. Wenn wir wieder beginnen, Kontakt aufzunehmen, z. B. mit Meditation, dann beginnt ein innerer Vorgang – ein Lichtschalter wird betätigt. Wir können mit Meditation unsere Lebenskraft aktivieren, wenn wir uns nur einen Moment Zeit nehmen, uns zu verbinden. Das muss nicht immer die traditionelle Meditation sein, es kann auch ein Gebet sein, ein Spaziergang im Wald, auf einen Fluss schauen, im Gras liegen und die Wolken beobachten. Wichtig ist nur, dass unser Verstand ruhig wird, die Atmung sich verlangsamt und man tiefen inneren Frieden spürt.
Meditieren hat positiven Einfluss auf unsere Gesundheit
Meditieren ist kein esoterischer Hokuspokus. Es gibt messbaren Veränderungen während der Meditation im Gehirn: Bei tiefer Meditation werden die Chemikalien Immunglobulin A oder IgA ausgeschüttet und der Cortisolspiegel sinkt. D. h. man ist nicht länger im Überlebensmodus (Kampfmodus) – Stress wird abgebaut. Messungen haben gezeigt, dass beim Meditieren IgA Werte von 51 auf 83 ansteigen können und ein hoher IgA Spiegel ist die Hauptverteidigung gegen Bakterien und Viren. Wirkungsvoller als jede Grippeimpfung. Es ist mittlerweile wissenschaftlich erwiesen, Meditieren hat positiven Einfluss auf unsere Gesundheit.
Cortisol ist ein Stresshormon; wer ständig im Zustand höchster Alarmbereitschaft bzw. auf Basis der Kampf- oder Flucht-Reaktion lebt, mobilisiert ungeheure körperliche Energie, um einer – realen oder eingebildeten – Bedrohung zu begegnen, was das Immunsystem schwächt. Quelle Facebook – Zitat: Dr. Joe Dispenza.
Wir müssen uns also wieder bewusst werden, dass unser Körper über eine enorme Selbstheilungskraft verfügt. Wir müssen diese Selbstheilungskraft nur aktivieren! Meditation ist ein einfaches Mittel, um wieder innere Ruhe herbeizuführen und unseren Körper und Geist zu heilen und von Stress zu befreien.
Wie funktioniert Meditation genau?
Meditation ist eine stille Konzentration auf sich selbst.
- Suche dir einen Meditationsplatz in der Wohnung
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Mache es dir bequem, auf einem Stuhl, in einem Sessel, im Schneidersitz oder liegend auf dem Boden. Finde deine beste Meditationshaltung.
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Nehme dir ca. 20 Minuten Zeit am Tag, nur für dich. Am Anfang reichen auch 5 – 10 Minuten. Am besten am Morgen, wenn du noch nicht überfüllt bis mit Gedanken und stressigen Erlebnissen.
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Schalte alle Ablenkungen ab. Lege dein Smartphone in ein anderes Zimmer.
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Achte auf deinen Atem. Atme langsam ein und aus. Zähle beim Einatmen bis vier und beim Ausatmen bis acht. Lasse alles Unwichtige los.
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Entspanne deinen Geist und Körper.
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Sobald deine Gedanken abschweifen, lenkst du sie zurück auf den Atem. Vielleicht schaffst du es sogar, nicht einmal mehr über den Atem nachzudenken und völlige Stille in deinem Kopf zu schaffen.
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Wir erlauben allen Gefühlen, die in der Meditation erscheinen, einfach da zu sein – ohne sie zu bewerten. Wir schauen sie uns an und schieben sie dann wie Wolken einfach weiter.
Viele Meditationsanfänger reagieren frustriert, wenn es ihnen anfangs nicht so recht gelingen mag, den Kopf freizubekommen. Es gibt gute und schlechte Tage. Manchmal gelingt es uns bereits nach wenigen Minuten eine tiefe Entspannung zu erreichen, und an stressigen Tagen klappt es vielleicht gar nicht. Es sollte niemals ein Leistungsdruck entstehen. Mein Rat: Einfach weiter üben und vielleicht auch andere Techniken ausprobieren. Auch eine Gehmeditation im Wald oder Park ist wohltuend, oder eine Flussmeditation. Die Flussmeditation ist sehr, sehr hilfreich, wenn wir „alten Ballast“ abwerfen wollen. Dann werfen wir unsere inneren Konflikte einfach im übertragenen Sinne ins Wasser und lassen sie forttreiben.
Beim täglichen Üben entfaltet sich unweigerlich eine innere Atmosphäre von Zentriertheit, Frieden, Liebe und Akzeptanz. Damit wird die Grundlage für ein positives Lebensgefühl geschaffen und wir gelangen wieder zur inneren Stärke und Ausgeglichenheit.
Fazit – Und wie ich zur Meditation kam:
Ich meditiere schon sehr lange und ich finde es jedes Mal fantastisch! Ich bin vor mehr als 25 Jahren durch Zufall darauf gestoßen. Meine allererste Meditation fand in einem Zen-Zentrum in Kaiserslautern statt. Es verlief so einschneidend, dass ich noch Tage später wie hypnotisiert, euphorisch und energetisiert durch die Gegend lief. Ich hatte beim ersten Mal keinen blassen Schimmer, ob ich in Lage wäre, mich für 30 Minuten in einer unbequemen Sitzposition und gegen eine weiße Wand guckend in eine Art von Trance versetzen konnte. Doch kaum erklang der Gong und schon war ich weg. Beim zweiten Gong bemerkte ich, dass ich sehr schnell, sehr tief meditiert hatte und die 30 Minuten einfach vorbei waren. Ich war ziemlich baff, dass ich das auf Anhieb so gut konnte. So begann alles. Es gab Jahre, da habe ich es nicht getan und dann wieder Jahre, wo ich es regelmäßig praktizierte. Besonders gut und tief kann ich in einer großen Gruppe von Menschen meditieren. Warum, weiß ich nicht. Es ist für mich, die allerbeste und intensivste Form. Auch Waldmeditation habe ich schon sehr intensiv durchgeführt und mich hinterher ganz in meiner tiefsten Mitte gefühlt.
Ich finde gerade jetzt in einer beängstigenden Zeit, ist Meditation eine sehr gute Methode, um innere Stärke, seelische Gesundheit sowie psychische Gesundheit zu erhalten. Jeder, der jetzt damit anfängt, wird spüren, wie wichtig der Kontakt zu unserem inneren Selbst ist. Wir brauchen diesen Kontakt und, alles was unheil ist, kann wieder heilen.
Hier ein paar interessante Links:
Transzendentale Meditation Deutschland
Spiegel Online (Meditieren als Mittel, gegen Stress, Angststörungen, Depressionen)
Spiegel Online (Wieso häufiges Meditieren das Hirn wachsen lässt)
Wer von euch hat bereits Erfahrungen mit Meditation? Welche Art von Meditation gefällt euch am besten? Berichtet mir gerne von euren persönlichen Erfahrungen…ich freue mich!