Einige hatten es bestimmt schon vermutet, und andere, die meine Instagramposts verfolgen, wussten es schon, dass ich für ein paar Tage in die kanarische Sonne geflohen war. Das Novemberwetter war grau und nasskalt und was gab es Besseres, als ein paar restliche Urlaubstage auf den warmen Kanaren zu verballern?
Wir entschieden uns für Teneriffa, weil diese Insel wohl am meisten Abwechslung bietet und eine Insel der Gegensätze ist. Man kann morgens noch an einem der vielen Strände in der Sonne liegen, während man mittags bei null Grad auf dem Teide friert. Auf unserem Programm standen also Wanderungen im grünen Norden, der Vulkan Pico del Teide und ein paar entspannte Strandtage. Da ich zu Hause einen Vollblutingenieur habe, übernahm er gerne die Urlaubsplanung, inklusive Excel Tabellen, Mietwagenbuchung und Hotelrecherchen.
Teneriffa heißt so viel wie „Schneebedeckter Berg“. Damit ist natürlich der Pico del Teide gemeint, der höchste Berg (Vulkan) Teneriffas, der Kanaren und sogar ganz Spaniens. Er ragt mit genau 3718 Meter in den Himmel und sieht mit seiner oft schneebedeckten Spitze einfach traumhaft schön aus. Für uns war klar, da wollen wir rauf! Nicht ganz so einfach, da man die Plätze für die Seilbahn im Voraus buchen muss.
Unsere erste Station lag also im schönen Norden, in dem malerischen Städtchen La Laguna. Drei Tage hatten wir für den Norden und zum Wandern eingeplant. Unser Hotel (La Laguna Gran Hotel), welches M. ausgesucht hatte, war einfach TOP, wenn nicht sogar das beste Hotel auf der ganzen Insel. Es ließ wirklich keine Wünsche übrig. Besonders das riesengroße Luxusbett und die schöne Hotellobby hatten es mir sehr angetan.
Somit verbrachten wir die ersten drei Tage im schönen Norden. Wir wanderten im angrenzenden Teno Gebirge und besuchten den Strand bei Los Realejos. Für den gemütlichen Strandbesuch und schwimmen ist der schwarze Sandstrand aufgrund der starken Strömungen weniger geeignet, aber dafür ist er bei Surfern besonders beliebt.
Am vierten Tag mussten wir leider und schweren Herzens aus unserem schönen Hotel ausziehen und fuhren zu unserer nächsten Station, das Hotel „Parador de Canadas del Tide“. Das Hotel liegt inmitten des Nationalparks del Tide. Von hier aus lassen sich die archäologischen Ausgrabungsstätten besuchen, Wanderungen unternehmen und die karge, unvorstellbar schöne Landschaft genießen. Das Hotel sieht aus wie ein altes Herrenhaus und wir hatten von unserem Hotelzimmer aus einen wunderschönen Blick auf den Vulkan.
Am nächsten Morgen ging es dann schon früh los, denn wir hatten für zehn Uhr Plätze für die Seilbahn „Teleférico des Teide“ gebucht. Es empfiehlt sich, immer früh morgens auf den Teide zu fahren, da es sich um eine beliebte Touristenattraktion handelt und ab Mittag die Talstation sehr überfüllt ist. Die Fahrt mit der Seilbahn dauert ca. 8 Minuten und bietet bei klarem Wetter einen grandiosen Ausblick auf das umliegende Gebirge. Auf dem Gipfel angelangt, hat man dann ein überwältigendes Panorama auf die Nordseite der Insel. An wolkenlosen Tagen kann man vom Gipfel aus die Umrisse der nähergelegenen Inseln La Gomorra, El Hierro, La Palma und Gran Canaria sehen. Wir fanden es toll, auch wenn es ziemlich kalt (null Grad) und sehr windig auf dem Gipfel war, und die dünne Luft etwas an der Lunge zerrte. Der Ausblick entschädigte aber alles.
Die letzten Urlaubstage verbrachten wir dann im Südwesten der Insel, in einer schönen Hotelanlage (Hotel H10 Costa Adeje Palace). Ich glaube, das war mit Abstand das größte Hotel in dem ich je war. Nur die Lage war etwas blöd, denn außer vielen Touristenhochburgen, gab es nicht viel zu sehen in dem kleinen Ort. Direkt vor dem Hotel gab es zwar einen schwarzen Naturstrand, aber mir war das Wasser schon zu kalt. Also lagen wir öfters am Hotelpool rum und langweilten uns recht schnell. Wir besuchten dann, dank Mietwagens, den nahegelegen Ortsteil Los Gigantes. Riesige Klippen fallen aus einer Höhe von 300 bis 600 Metern steil hinab in das azurblaue Wasser des Atlantischen Ozeans. Diese fantastische Sehenswürdigkeit ist toll anzusehen und ist die Hauptattraktion dieses kleinen Küstenortes.
Am vorletzten Tag entschieden wir uns für eine Wanderung durch den Barranco del Infierno, der Höllenschlucht. Dies ist eine der schönsten Wanderstrecken auf Teneriffa und leider auch eines der beliebtesten Wanderstrecken im Süden der Insel (bei Adeje). Die sechseinhalb-Kilometer lange Strecke ist meistens völlig überlaufen und man muss auch hier vorab Eintrittskarten buchen. Wir hatten Glück, dass wir am Schalter noch zwei Eintrittskarten bekamen, denn eigentlich war für diesen Tag bereits alles ausgebucht. Glücklich und mit Schutzhelmen ausgestattet, machten wir uns auf den Weg. Eine abenteuerliche Wanderung durch wilde Natur und durch urige Felsschluchten. Am Ende der Strecke findet man einen schönen Wasserfall, mitten in einer hohen Felsschlucht.
Nach acht abwechslungsreichen Urlaubstagen auf dieser wundervollen Insel ging es leider wieder zurück in das graue und kalte Novemberwetter Deutschlands. Der Temperaturschock war ziemlich hart (Erkältung inklusive) und ich wäre am liebsten wieder zurück in den Flieger gestiegen.
Wer also nach einem entspannten und gleichzeitig abwechslungsreichen Urlaub sucht, der ist hier genau richtig. Wie ihr seht, erlebt man auf Teneriffa garantiert einen tollen Urlaub – also nichts wie los!