Wir leben heute in einer konsumorientierten Welt, in der die Zunahme von Wohlbefinden und Glück stark an eine Zunahme unseres materiellen Wohlstands gebunden ist. Je mehr Konsum, desto höher unser Glück. Wir sind also von einer modernen Maßlosigkeit betroffen, die uns leider nur noch selten bewusst wird.
Aber schauen wir mal genau hin:
Morgen kaufe ich mir das neue Smartphone XY, obwohl das alte eigentlich noch funktioniert. Gestern habe ich im hippen Onlineshop XY ein paar neue Luxuspumps geshoppt, vielleicht kaufe ich mir morgen ein Laptop… Wir kaufen neue Autos, wir kaufen Bio-Lebensmittel, bestellen hochentwickelte Koch-Back-Automaten, weil wir glauben, diese Dinge für unser Glück zu brauchen.
Das Glücksgefühl, das beim unreflektierten Konsum insbesondere von Luxusgütern erlebt wird, ist leider ein flüchtiges. Wie eine Droge, versetzt es uns kurzzeitig in einen Rausch und zwingt uns nach mehr, weil wir verlernt haben, was wahrhaft glücklich macht.
Wann haben wir im positiven Sinne des Wortes „genug“? Leider ist es ein Phänomen unserer modernen Zeit, dass wir unsere Ansprüche, Wünsche und Erwartungen immer höher schrauben. Das passiert ganz unbemerkt und wir sehen vieles bereits als Selbstverständlichkeit. Verantwortlich dafür ist unser Bewertungssystem, welches sich stets an die Gegebenheiten anpasst und ein nächsthöheres Niveau als selbstverständlich nimmt.
Durch die ständige Gewöhnung an das Neue, erreicht das Alte leider schnell an Attraktivität. Deshalb machen uns Dinge, wie ein besseres Auto, ein neues Paar Schuhe, eine neue Tasche, noch attraktivere Urlaubsorte etc. nur noch kurzfristig glücklich.
Eigenes Beispiel:
Ich miste regelmäßig meinen Kleiderschrank aus, um Platz zu machen für neue Kleidungsstücke. Dabei entdecke ich erschreckend oft Teile, die ich vielleicht nur zwei- oder dreimal anhatte. Welche Verschwendung!
Halten wir nun mal das Rad der Maßlosigkeit an und schauen uns um. Was können wir tun, um in unserer Konsumkultur wieder den Sinn der wirklich wichtigen Dinge zu erfahren? Bewusster Verzicht! Wir können von all den materiellen Dingen, die wir im Laufe des Lebens horten, nichts mitnehmen. Nur unsere Erinnerungen an wertvolle Momente werden uns auf dem Sterbebett ein schönes Gefühl eines erfüllten Lebens geben.
Also fangen wir doch mal wieder an, schöne Erinnerungen einzufangen…. Sozusagen das „Glück shoppen“ gehen:
Augenblicke des Glücks (Umfrage bei Freunden), die unbezahlbar sind:
- Freibaderinnerung (Unbeschwertheit, Kopfsprung ins Wasser, Gekreische und Geruch von Chlorwasser)
- Besuch bei den Großeltern (Im Garten sitzen mit Familie, schaukeln, Petersilie essen)
- Spielplatzbesuch mit den Kindern (Lachen, Spielen)
- Geburtstagsfeier (Familientreffen, Freude, Lachen, Kuchen essen)
- Ein besonderer Kuss (Kribbeln im Bauch)
- Am Meer sitzen und auf das glitzernde Wasser schauen
- Eine Umarmung von einem fremden Menschen an der Supermarktkasse
- Kettcarfahren
- Schaukeln
Die Liste könnte ich nun unendlich weiter schreiben. Jeder von uns trägt seine eigene Glücksliste mit sich herum. Wichtig ist nur, dass wir weiter Glücksmomente sammeln und sie uns im Alltag wieder bewusst werden.
Fazit:
Wenn wir glücklich sein wollen, dann sollten wir unsere Konsumhaltung kritisch reflektieren und uns öfters mal fragen, was wirklich hinter dem Wunsch steht, den dicksten SUV zu fahren, das neueste Smartphone zu besitzen oder das meiste Geld zu haben?
Schreibt mir doch von euren persönlichen Glücksmomente…ich freue mich darüber.