Auch bei mir hat die Corona-Krise nun ja „ästhetische Nebeneffekte“ auf meinem Kopf hervorgebracht. Aber ich bin zum Glück nicht die Einzige, die unter zunehmendem Wildwuchs leidet.
Einen Vorteil haben wir Frauen ja, denn die meisten von uns tragen lange Haare und diese lassen wir nun in der Krise einfach wild und frei wachsen. Es sieht natürlich langsam etwas hippiemäßig aus, aber Extensions werden dieses Jahr vermutlich eine Flaute erleben. Natürlich wünschen wir uns alle wieder ein geordnetes Haarverhältnis auf unserem Kopf, aber auch wenn die Friseure diese Woche endlich wieder ihre Pforten öffnen konnten, so sind die Terminkalender erst mal voll und wir (und ich) müssen uns immer noch ein bisschen gedulden, bis wieder Ordnung auf dem Kopf herrscht.
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Hier ein paar SOS-Tipps bis wir wieder beim Profi sind:
Mein Termin beim Friseur dauert leider noch drei lange Wochen, bis dahin muss ich mich wie alle anderen mit Last-Minute-Tricks über Wasser halten.
Erster Tipp:
Flechtfrisuren – Zum Glück gibt es das Internet und Youtube. Es gibt so viele gute und schlechte Anleitungen für Flechtfrisuren, sodass man schnell den Überblick verliert. Aber die Video-Tutorials eignen sich super, um Schritt für Schritt in die Kunst des Fishtails, Double Dutch und Milchmädchen-Look eingeführt zu werden. Zu Anfang etwas kompliziert, aber mit ein wenig Übung und vielen Fehlversuchen klappt es irgendwann. Ich bin leider nicht so begabt, was kompliziertes Flechten angeht, daher bin ich nur bis zum Seitenzopf gekommen. Ich sollte wohl besser meine Feinmotorik trainieren.
Zweiter Tipp:
Spitzen selbst kürzen – Für den Fall, dass die Haarspitzen nun wie angefressen aussehen und sich Spliss breitgemacht hat, dann gibt es die „Zopf-Schneide-Methode“. Sozusagen die Sicherheitsmethode, um die Spitzen zu schneiden. So gehts: Die feuchten Haare zu einem Zopf am Hinterkopf zusammenbinden und in gleichmäßigen Abständen mit Haargummis fixieren, bis am unteren Ende gerade noch so viel übrig bleibt, wie man abschneiden möchte. Das Zopfende platt drücken und einen geraden Schnitt mit einer scharfen Schere machen. Zack und ab! Dabei ist es von Vorteil, wenn der Partner oder die Freundin den Schnitt macht. Es gibt auch noch den Zwirbeltrick: Hierzu nimmt man am besten eine etwa drei Zentimeter dicke Strähne und zwirbelt sie zu einem dünnen Zopf zusammen, dann die überstehenden und rausragenden Spitzen vorsichtig abschneiden.
Dritter Tipp:
Selber färben – Oh ja, Richard Gere ist weit verbreitet und überall auf den Köpfen sichtbar. (Info: Der Begriff „Richard Gere“ ist ein Synonym für graue Haare und wurde von meiner besten Freundin A. erfunden. Seitdem ist es unser Lieblingsbegriff.) Falls ihr also auch von Richard Gere betroffen seid kicher, dann bleiben uns nur die Möglichkeiten von gekonnt kaschieren (Spray & Co.) oder selber färben. Um ein natürliches und gutes Farbergebnis zu erzielen, sollte man möglichst die gleiche Farbe nutzen wie immer. Das war natürlich bis jetzt im Lockdown nicht möglich und man musste sich eine Drogeriefarbe kaufen. Falls unsere lieben Friseure also noch einmal in den Lockdown gehen müssen, dann sollten wir uns die Farbe am besten notieren und mit nach Hause nehmen. Bei Bedarf kann man die Farbe online bei speziellen Haarpflegefirmen bestellen und dann selbst färben.
Wie ich es mache:
Ich habe zum Glück wenig graue Haare – danke an Gott und meine Vitamintabletten – aber ich habe einen Ansatz am Oberkopf und leichte Richard Geres an den Schläfen. Im Laufe der Zeit kam auch ärgerlicherweise zu meinem natürlichen Kupferton immer mehr ein dunkles aschblond dazu und daher lasse ich mir seit einigen Jahren, in regelmäßigen Abständen meinen Naturton beim Friseur nachtönen. Da mein Naturrotton aus drei verschiedenen Farben gemischt werden muss, ist es für mich natürlich keine Lösung, selbst zu färben. Denn meine Haarfarbe gibt es nicht in der Drogerie zu kaufen. Also musste ich erfinderisch werden und habe mir von La Biosthetique die Glam Color Hair Mask mit Farbpigmenten 4.0 (Kupfer) besorgt und benutze diese Haarmaske einmal pro Woche, um die natürlichen Kupferpigmente in meinem Haar aufzufrischen. Dazu habe ich mir ein natürliches Haufhellungsspray von Camomila für den Ansatz gekauft und helle meinen Ansatz ganz natürlich auf. So verschwand der dunklere Ansatz ein wenig und das Ergebnis ist relativ oookaaay. Nicht super, aber wie gesagt o.k.
Vierter Tipp:
Pflegen, pflegen, pflegen – Um in einem Lockdown die lange Mähne optimal zu pflegen und um Spliss zu vermeiden, sollten wir unbedingt die Haare gut pflegen. Also so hollywoodmäßig gut pflegen! Hoch dosiert, um Haarbruch zu vermeiden. Ich benutze für meine trockenen Naturlocken einmal in der Woche eine tiefenkräftigende und reparierende Haarmaske von Sebastian Professional Penetraitt Masque. Die einzig Wahre und für meine Haare, die wirklich beste (ich schwöre haha) Haarkur, die ich je hatte, sowie das farbschützende Color Ignite Multi Farbshampoo von Sebastian Professional. Diese Kombination hat sich bestens bewährt und meine Haare lieben die Produkte. Anwendungstipp: Eine Haarkur muss rund 15 Minuten einwirken, damit die Pflegestoffe die brüchigen Haarfasern reparieren können. Und ein Conditioner kann keine Haarkur ersetzen!
Extra-Tipp: Der weitverbreitete Hinweis, dass man Haarmasken nur im feuchten Haar anwenden soll, ist nicht immer richtig. Man kann eine Haarmaske auch im trockenen Haar anwenden und die Haarfasern können die Pflegestoffe sogar im trockenen Zustand noch besser aufnehmen. Es ist zeitsparend und effektiv.
Aber jetzt haben unsere geliebten Friseure endlich !! wieder geöffnet und wir können unsere Haarschöpfe wieder den Profis anvertrauen. Was bin ich froh. Wir Frauen sind uns wohl alle einig, wenn die Haare nicht stimmen, dann stimmt die ganze Welt nicht. Nichts kann uns mehr schlechte Laune verpassen als ein Bad-Hair-Day. Oder wie ist das bei euch??