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Tipps, wie Wandern uns beim Entschleunigen hilft

Wenn ich in meinem Büro bin und aus dem Fenster blicke, dann schaue ich auf zwei starkbefahrene, dreispurige Hauptstraßen, eine Bushaltestelle und eine Kreuzung für Busse. Ich blicke auf ein geschäftiges Treiben, lautes Hupen, oft Polizei- und Feuerwehrsirenen und Busse die direkt vor unserem Gebäude mit laufendem Motor vor sich hin brummen. Dann sehe ich noch viele Fußgänger über die Straßen hetzen, meistens mit Blick auf ihre Smartphones gerichtet. Dieses Bild erzeugt in mir keine Entspannung, selbst durch meine geschlossenen Fenster dringt der stressige Verkehrslärm.

Wie es scheint, haben es alle in der Stadt immer eilig – mich eingeschlossen. Während meiner Arbeitszeit bin ich ständig in Kontakt mit Menschen, ich bekomme E-Mails, das Telefon klingelt und es türmen sich Vorgänge, die immer „dringend“ bearbeitet werden müssen. Zu Hause angekommen, ist von Ruhe und Entspannung auch wenig zusehen. Haushalt, Erledigungen, Abendessen kochen, Einkäufe, Geschirrspülmaschine an- oder ausschalten, soziale Medien prüfen, Fernseher an – Ende des Tages! Jeder von uns kennt diesen Wahnsinn, den man normales Leben nennt.

Unser Alltag – Stress, Verkehr, Hektik.

Daher war es mal wieder Zeit – Ich brauchte dringend eine Auszeit in der Natur.

Wie ich das Wandern für mich entdeckt habe

Das Wandern hat „mich“ entdeckt. Es kam vor einigen Jahren einfach mit dem Mann in mein Leben. Ich hatte keine Ahnung von Funktionskleidung, Wanderschuhen, Rucksäcken oder Wanderstöcken. „Nie im Leben ziehe ich eine Wanderhose an“ hätte ich vor zehn Jahren noch gesagt. Nun, die Liebe kann so vieles bewirken, vor allem Gutes.

So kam ich damals zum Wandern und auch wenn ich das ganze am Anfang etwas „oldschool“ und wirklich seeehr „unhip“ fand, hat es doch ein Stück Lebensqualität und Seelenglück zurückgebracht in mein Leben. Beim Wandern in der Natur komme ich zur Ruhe. Schritt für Schritt.

Die Liebe hat mich zum Wandern gebracht.

Hier meine 6 Tipps, wie und warum Wandern unseren Alltag wieder entschleunigen kann:

1 – Offline sein

Unsere permanente Erreichbarkeit durch mobiles Internet und Smartphones hat uns Menschen nicht nur Vorteile gebracht. Ständiger Empfang (von meist unwichtigen Nachrichten) stört unsere Entspannung. Wir sind immer auf „Stand-by“ und die moderne Digitalisierung nimmt immer mehr Zugriff auf unsere persönliche Zeit. Es ist eine Art „Fremdbestimmung“ die uns mittelfristig zu einer psychischen Überlastung führt. Beim Wandern schalte ich daher mein Smartphone auf lautlos und die Internetverbindung aus. Es verschwindet ganz unten im Rucksack und ist nur für Notfälle dabei. Außerdem hat man in der Natur sowieso keinen Empfang und das ist äußert wohltuend.

2 – Ruhe genießen

In der Stadt bin ich ständig umgeben von stinkenden Autos, platzversperrenden Stadtpanzern, Menschenmassen, lauten Bussen, Gehupe und Verkehrslärm. Das Abschalten fällt mir dann besonders schwer. Sobald ich dann den Wald betrete, auf grüne Felder blicke oder im Gebirge auf das Bergpanorama schaue, fühle ich mich wieder ganz bei mir selbst. Es ist endlich Ruhe! An nichts denken und einfach nur den Moment genießen. So fällt der Alltagsstress sofort ab und ich weiß gar nicht mehr, über was ich mir vor ein paar Tagen noch Sorgen gemacht habe.

3 – Entspannung durch Meditation

Die Kombination Natur und das monotone und langsame gehen beim Wandern versetzen mich immer in eine Art Meditation. Schritt für Schritt durch den Wald gehen und an nichts denken. Meinen Gedanken freien Lauf lassen. Nichts hetzt mich, nichts stört mich, mein Körper kommt zur Ruhe. Das Wandern schafft wieder Raum für das, was gerade ist. Die frische Waldluft riechen, das Rauschen der Blätter im Wind wahrnehmen, das Geräusch der Wanderschuhe auf dem Waldboden – all dies erzeugt ein Gefühl von Verbundenheit. Hier ein kleine Anleitung für eine „richtige“ Waldmeditation…

Im Wald ist es egal, ob man gestylt ist oder trendige Klamotten trägt. Und das tut gut.

4 – Fit und gesund werden

Durch die Bewegung beim Wandern werden unsere Muskeln ordentlich mit Sauerstoff versorgt und bauen sich auf. Gleichzeit reduziert sich unser Körperfettanteil und wir werden fitter. Auch unsere Gelenke werden belastbarer und gestärkt. Wer regelmäßig wandern geht, stärkt den ganzen Körper. Außerdem profitieren wir von dem großartigen Biophilia-Effekt, der bereits wissenschaftlich erwiesen ist. Bewegung in der Natur vertreibt Depressionen und baut unser Immunsystem auf, außerdem kurbelt die Sonne die Vitamin-D-Produktion an und stärkt dadurch unsere Knochen.

Ihr Immunsystem kommuniziert nicht nur mit anderen Organen und Systemen ihres Körpers und mit ihrem Gehirn, sondern auch mit der Außenwelt.“ (Clemens G. Arvay)

5 – Stimmung erhellen und Glück erfahren

Beim Wandersport wird die Produktion von stimmungsaufhellenden Hormonen erhöht. Die Stille der Natur, der Waldgeruch, das Vogelgezwitscher, das Rauschen eines Baches wirken auf all unsere Sinne. Sie führen zu einem Anstieg unserer Glückshormone (Endorphin und Serotonin). Gleichzeitig werden Stresshormone (Cortisol) abgebaut und Entspannung kann eintreten. Selbst bei depressiven Verstimmungen oder bei Burn-Out Symptomen kann das Wandern uns wieder in unser Gleichgewicht bringen. Es ist gesund für unsere Seele.

„Schon ein ausgedehnter Waldspaziergang vermehrt die Killerzellen um etwa 50 Prozent und macht sie aktiver. Zwei Tage in einem Wald führen sogar zu einer fast 70-prozentigen Steigerung. Das haben Waldmediziner einer medizinischen Universität in Tokyo herausgefunden. In Japan ist die Waldmedizin bereits durch das staatliche Gesundheitswesen anerkannt. Auch die drei wichtigsten Anti-Krebs-Proteine, mit denen unser Immunsystem Krebszellen vergiftet, werden durch Waldluft gestärkt. Aber das ist noch nicht alles: Die Terpene in der Waldluft führen dazu, dass die Nebennierenrinde mehr von dem Herzschutzhormon DHEA produziert, das uns vor der koronaren Herzkrankheit und vor Gefäßverkalkung schützt. Bei Diabetes-Patienten ist sogar eine Senkung des Blutzuckerspiegels nachweisbar, um ein paar Beispiele aus der Waldmedizin zu nennen“. (Clemens G. Arvay)

Glücksmoment!

6 – Kreativität steigern und geistig fit werden

Durch die lange körperliche Bewegung in der Natur und an der frischen Luft gelangt viel mehr Sauerstoff zu unserem Gehirn. Durch die erhöhte Sauerstoffzufuhr erhöht sich unsere geistige Leistungsfähigkeit und die Konzentrationsfähigkeit wird gestärkt. Wir werden geistig fit und erlangen neue Sichtweisen und Ideen. Alte Probleme löse ich beim Wandern viel schneller als zu zu Hause oder am Schreibtisch. Neue Ideen, kreative Lösungen fallen mir meistens beim Wandern oder beim Spaziergang im Wald ein.

Wandern im Allgäu ist traumhaft schön.

Wer jetzt auch Lust auf Wandern bekommen hat, der sollte sich am Anfang nicht überschätzen und mit leichteren Rundwanderungen beginnen. Wanderkarten gibt es in jedem guten Fachgeschäft und helfen bei der Orientierung (denn manche Wanderwege sind nicht immer gut gekennzeichnet). Eine gute Laufhose und gute Schuhe sind als Grundausstattung wichtig. Wanderschuhe muss man im Geschäft anprobieren und sich auch von einer Fachkraft beraten lassen. Wer Single ist und trotzdem Lust bekommen hat, der kann sich auch den vielen Wandergruppen anschließen, die es in jeder Stadt gibt.

Fang einfach an, geh los – es wird dich verändern, dich stärken und dich wieder zu dir selbst führen.

Der Weg ist das Ziel.

Wer von euch geht auch gerne wandern? Habt ihr Erfahrungen mit Waldmeditation? Habt ihr schöne Wanderorte entdeckt? Dann schreibt mir von euren Erfahrungen…ich freu mich.

Hanuki ♥

 

 

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